Presseschau: Ausweitung von Öffnungszeiten in Bibliotheken

Auch außerhalb der Öffnungszeiten in der Bibliothek arbeiten wie hier in der Stadtteilbücherei Köln-Kalk. Foto: Niels-Jonas Simons

Der schleswig-holsteinische Zeitungsverlag (sh:z) hat in der vergangenen Woche mit Oke Simons über die Ausweitung von Öffnungszeiten in Bibliotheken gesprochen. Den vollständigen Artikel von Frank Jung können Sie heute in den Zeitungen des sh:z und online lesen.

Oke Simons hebt hervor, dass Bibliotheken zu den besucherstärksten Kultureinrichtungen in Deutschland zählen, die als konsumfreie Orte der Begegnung eine wichtige Funktion innerhalb der Kommunen einnehmen und als öffentlicher Raum möglichst lange offen sein sollten, damit unter anderem Berufstätige und Familien mit Kindern das Angebot von Bibliotheken als Dritte Orte leichter nutzen können. Er unterstützt daher den Vorstoß der schleswig-holsteinischen Regierungsfraktionen von CDU und Grünen, die Ausweitung von Öffnungszeiten in Öffentlichen Bibliotheken nach der Sommerpause im Landtag zu beraten. Als Direktor der Büchereizentrale und Geschäftsführer des dbv-Landesverbandes teilt Oke Simons jedoch die Einschätzung von Dr. Klaus Fahrner, Leiter der Stadtbücherei Neumünster, und Stefanie Klenk, Leiterin der Stadtbibliothek Flensburg, die eine Ausweitung der Öffnungszeiten angesichts der derzeitigen personellen Situation in ihren Bibliotheken als eher schwierig umsetzbar einschätzen - auch wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen dies ermöglichen würden.

„Büchereien sind ein öffentlicher Raum. Dieser sollte dann auch möglichst lange offen sein.“
Oke Simons
Direktor der Büchereizentrale Schleswig-Holstein

Realistischer erscheint sowohl ihnen als auch Oke Simons dagegen die Schaffung von Zugangsmöglichkeiten außerhalb der personell besetzten Öffnungszeiten als sogenannte Open Libraries. Das bedeutet, dass die Nutzer*innen außerhalb der regulären Öffnungszeiten ohne Personal Zugang zur Bibliothek bekommen und diese nutzen können. Dieses aus Skandinavien stammende und in Dänemark weit verbreitete Konzept wird beispielsweise in Städten wie Köln oder Hamburg umgesetzt. In Schleswig-Holstein bieten derzeit Bibliotheksstandorte in Norderstedt, Plön, Glücksburg und Büsum die Öffnung der Bibliothek ohne Personal an. Die Büchereizentrale bereitet aktuell Fortbildungen vor, die den Kommunen vermitteln soll, wie die Umsetzung aussehen könnte - auch in Hinblick auf die technische Ausstattung und datenschutzrechtliche Aspekte.

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